Epistemological Perspecitves on the Book of Job
In den letzten Dekaden wurden in der alttestamentlichen Forschung vermehrt philosophische Ansätze gewählt, um die überlieferten Texte jenseits ihrer Genese zu beschreiben. Dabei wurden auch erkenntnistheoretische Aspekte bedacht, die in den biblischen Texten auftreten. Auch wenn die biblischen Texte keinen Diskurs über Denken zweiter Ordnung führen, wie er für westliche philosophische Traditionen üblich ist, sind in ihnen implizite erkenntnistheoretische Annahmen zu beobachten. Dementsprechend erschienen verschiedene Studien, deren Ziel es ist, einige der damit verbundenen erkenntnistheoretischen Voraussetzungen, Probleme und Perspektiven zu rekonstruieren. Ein Teil des Kanons, der sich mehr als andere für eine solche vergleichend-philosophische Exegese eignet, ist die sogenannte „Weisheitsliteratur“. So wurden vor allem das Buch Qohelet, aber auch das das Buch Proverbia Gegenstand erkenntnistheoretischer Analysen. Die Epistemologie des Buches Hiob hingegen wurde bisher nur am Rande bedacht. Dies ändert sich mit dieser Aufsatzsammlung, die 2023 in der Zeitschrift Hebrew Bibel and Ancient Israel erscheinen und folgende Beiträge umfassen wird:
Jaco Gericke: Job’s First-Person Knowledge Claims and the Epistemology of Religious Disagreement
Jan Dietrich: Modes of Argumentation: The Epistemology of Arguments in the Book of Job
Katharine J. Dell: Representing Tradition: Exploring the Epistemology of the Friends in the Book of Job
Annette Schellenberg: Reflections on the Limitations of Cognition in the Book of Job
Thomas Wagner: Job as Sufferer: Self-Knowledge under the Influence of Permanent Pain
Mark Sneed: Epistemological Transcedence (the Sublime) as a Rhetorical Device in the Second Divine Speech
zuletzt bearbeitet am: 22.11.2022